Reise nach nottwil 2003

Samstagmorgen, 30. August. Die lange, dreimonatige Schönwetterzeit ist vorbei. Der Himmel hat endlich einmal wieder seine Schleusen geöffnet und tänkt die Natur und sicher auch die Seelen von unseren Bauern im Dorf. Diesen Sommer sagen wir gerne: Wenn Engel reisen weint der Himmel. Fröhlich steigen wir in den Bus von Bösch Reisen und lassen uns von Herrn Kägi in den Tag hinein chauffieren. Wir Sängerinnen werden von drei Passivmitgliedern begleitet. Bald erfüllt ein fröhliches Geplauder den Bus. Der Regen rinnt über die Scheiben und es ist richtig gemütlich hier drin im Trockenen. Wie es sich gehört für eine Frauenchorreise gibt es auch schon bald etwas zu essen! Aber wir haben doch alle erst gerade gefrühstückt. Klara hat uns Gravensteiner mitgebracht. Wer will kann sich bedienen.

Wir fahren über Illnau, dem Pfäffikersee entlang nach Rapperswil und weiter über den Damm Richtung Sattel. Die Aussicht auf den Damm ist wunderbar. Richtung Osten klart es auf und die Sonne streift schon den Obersee. Den Zürichsee hinunter schauen wir einfach nicht, dort ist es nämlich trüb und regnerisch. Hinauf zum Sattel können wir die Sicht auf den Zürichsee geniessen. Diese ist auch ohne Sonnenschein schön.

Schon vor der Passhöhe in Biberbrugg gibt es bereits einen Kafihalt im Restaurant Post. Wir müssen heute sicher nicht verhungern. Auch hier findet sich eine Spenderin. Brigitt lädt uns nämlich zu Kafi und Gipfeli ein. Der Landgasthof Post hat übrigens ein richtig schönes altes Wirtshausschild mit vielen Verzierungen und einer Postkutsche obendrauf. Wer hat's gesehen?

Bald geht unsere Seenfahrt weiter. Am Lauerzersee und Zugersee vorbei zum Vierwaldstättersee nach Luzern und weiter zum Sempachersee. In Küsnacht am Rigi gibt es noch einen Stopp. Für einmal gibt es nichts zu essen oder zu trinken, es gibt etwas zu sehen. Wir müssen am Strassenrand anhalten, weil ein Radrennen im Anzug ist. Es ist wie bei jedem Velorennen. Zwei Fluchtfahrer und dann das ganze Feld auf einem Haufen und das war's dann. Beeindruckend war eher, von wie vielen Autos und "Töffs" die Rennfahrer begleitet wurden.

Das Wetter macht weiter Kapriolen und beim Mittagshalt in Sempach regnet es in Strömen. Unser Chauffeur fährt uns so nahe als möglich zum schützenden Dach und wir können fast trockenen Fusses ins Restaurant flüchten. Übrigens, der Pilatus hatte weder Hut noch Degen, eher eine grosse Mütze und darum wissen wir jetzt nicht, wie das Wetter weitergeht.

Das Restaurant Seeland liegt direkt am See. Für uns ist ein schönes Säli reserviert mit grossen Fenstern und Blick auf den welligen See. Wir essen gut und schon bald geht es weiter zu unserem Haupttraktandum, dem Ständlisingen im Paraplegikerzentrum in Nottwil.

In der grossen Eingangshalle des Zentrums soll unser Auftritt stattfinden. Aber wo sind den da die Zuhörer? Einige wenige Patiente mit ihren Angehörigen sitzen in der Halle und scheinen nicht auf unseren Gesang zu warten. Wir lassen uns nichts anmerken und beginnen unser zweiteiliges Ständli frisch und munter. Zum Glück haben wir unseren hauseigenen kleinen Fanclub dabei. Heidi Kaufmann, Elsie Vetterli, Marie Kaspar und unser Chauffeur klatschen freudig und stecken die wenigen anderen Gäste damit an. Rita Mock, unsere Präsidentin sagt tapfer alle Lieder an, obwohl sie nicht recht weiss für wen. Der zweite Teil mit den Amerikanischen Folksongs gelingt mit der Klavierbegleitung von Klara gut und erfreut alle Anwesenden. So - das hätten wir geschafft und nun gibt's etwas zu trinken für die trockenen Kehlen. Das Mineralwasser, gespendet von der Klinik steht schon bereit.

Nun aber nichts wie hinaus an die Sonne. Wir haben eine Stunde Zeit und wollen zum See spazieren. Ein schöner Weg führt uns durch das Klinikareal an verschiedenen Skulpturen vorbei, durch den schönen Rosengarten zum See. Dort angekommen lockt ein Bad, denn die Sonne brennt nun heiss auf uns herunter. Die Badehosen haben wir natürlich nicht dabei, aber einige Unentwegte krempeln die Hosenbeine hoch und waten knietief durchs Wasser.

Bald ist die Stunde um und die Seenfahrt geht weiter. Der siebte und letzte See dieser Reise ist der Hallwilersee. An dessen ...


Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz