Reise ins Seeland
vom 4.-5. September 2010

Bei schönstem Spätsommerwetter dürfen wir gutgelaunt und mit grosser Vorfreude um 7.30 Uhr den Knöpfel-Car, chauffiert von Herrn Gantenbein, bei der Kirche besteigen! Fünf Minuten später nach dem Halt beim Volg in Sulz sind wir 26 aufgestellten Frauen komplett und unser 2-tägiges Abenteuer in Richtung Berner Seeland kann beginnen!

Unser erstes Ziel heute ist Biel, welche die einzige Stadt in der Schweiz ist, in der amtliche Papiere in Deutsch und Französisch abgefasst werden müssen.

Dem Geschnatter nach zu urteilen, langweilen uns Sängerinnen die zwei Stunden Fahrt überhaupt nicht! Doch danach haben wir alle Lust auf einen feinen Kaffee und Gipfeli und werden nach einem kurzen Spaziergang im Tea Room "Art Dessert" verwöhnt. Manuela überrascht uns, in dem sie uns alle zum Dank für das erfolgreiche Mottlisingen zum Znüni einlädt!

Nach der Stärkung führt uns unsere Reiseleiterin Claudia absolut gekonnt durch die schön erhaltene Altstadt, die an diesem Samstag von vielen Leuten besucht wird, da der Gemüse- und der Flohmärit die härzigen Gässli belebt! Von Claudia erfahren wir allerei Spannendes über die Geschichte der alten Häuser und Brunnen. Beim freien Ausgang nach der Führung werden auch schon die ersten Käufe getätigt, denn Läden hat es hier mehr als genug! Rita reisst sich fast ein Bein aus und sucht alle Konditoreien nach den Schoggipflastersteinen, einer Spezialität von Biel, ab. Sie bleiben leider ausverkauft! Doch alle finden danach rechtzeitig unseren Car wieder und weiter geht's Richtung Magglingen!

Von einer riesigen Terrasse aus können wir die tolle Aussicht auf Biel und den See geniessen! Leider haben sich die Alpen hinter Quellwolken versteckt. Doch auch so werden viele Föteli geknipst und wir staunen über die grossflächigen Anlagen, die alle von begabten jungen Sportlern genutzt werden. Durch den schönen Berner Jura fährt uns Herr Gantenbein nach Les Moulins in die Glasbläserei Zünd! Der Inhaber feiert an diesem Wochenende seinen Geburtstag und hat darum in seinem idyllischen Garten ein gluschtiges Buffet vorbereitet! Bald sitzen wir an den geschmackvoll dekorierten Tischen und lassen uns das feine Essen schmecken! Die einen essen wahrscheinlich etwas über ihren Hunger, da der Grilleur ein richtiger Charmeur ist und sich der Blick in seine schönen blauen Augen immer wieder lohnt! Als Dank singen wir dem überaus freundlichen Personal (es sind halt Berner!!) zum Abschied den "Bajazzo" und "Magnificat". Nachdem wir die kunstvollen Glasvariationen besichtigt und zum Teil auch gekauft haben, teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Ungefähr die Hälfte der Sängerinnen nehmen den gut zweistündigen Marsch durch die Twannbachschlucht nach Ligerz und La Neuveville unter die Füsse.

Die anderen fahren mit dem Car nach Prêles. Beim Aussteigen müssen sie aber leider feststellen, dass das Bähnli nach Ligerz gerade abgefahren ist. So geniessen sie halt die wunderbare Aussicht auf den See und die durch die Wolken durchschimmernden Berge und schlecken ein Glace. Schon nach einer halben Stunde steigen sie ins "Vinifuni" ein und nun geht's steil bergab an Weinbergen vorbei nach Ligerz. Unterwegs grüsst eine Hochzeitsgesellschaft und nach fünf Minuten ist das Bähnli unten. Nun geht's zu Fuss weiter nach Twann. Zuerst wird eine schmale Gasse erkundet, die zwischen den Häusern durch führt und in der ein Weinbauer nach dem anderen beheimatet ist. Danach wird auf den Seeweg gewechselt und die an den Krücken gehende Ursula übernimmt die Spitze! So erreicht die Gruppe nach ca. 20 Minuten Twann, wo im Restaurant Fontana der grosse Durst gestillt wird. Dort holt sie der Chauffeur schliesslich ab und bringt sie in unser Hotel nach La Neuveville.

In der Zwischenzeit marschiert die Wandergruppe in einem herrlichen Wald durch die Twannbachschlucht, weiter durch unendliche Rebhänge, die im Sonnenlicht wunderbar leuchten. Unter uns immer das Glitzern des schönen Bielersees mit der Petersinsel. In Ligerz besichtigen wir die 500 Jahre alte Kirche, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Darum der wunderbare Blumenschmuck! Und weiter führt uns der Weg nach La Neuveville. Alle geniessen wir die tolle Wanderung bei anregenden Gesprächen und bald erreichen wir das härzige Städtchen und beziehen unser Hotel "Jean Jacques Rousseau", das wunderschön direkt am See liegt. Am Abend werden hier auch zwei Hochzeiten ihre Feste feiern, darum sind alle Tische wunderbar dekoriert. Wir sind uns einig, wenn nochmals heiraten, wäre das der ideale Ort! Doch heute haben wir etwas anderes vor. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns um 18.30 Uhr vor dem Hotel. Gemeinsam spazieren wir dem See entlang ins Städtli. Im "Chez Maison" finden wir, im Herzen von La Neuveville zwischen dem historischen Brunnden und dem Stadtturm, alle ein Plätzli. Auch wenn wir spät zu Mittag gegessen haben, regt sich bei vielen schon wieder der grosse Hunger! Und ab der interessanten Speisekarte wird rege bestellt. Wir geniessen alle das fröhliche Beisammensein und es wird viel gelacht und geschwatzt! Und in diesem gemütlichen Rahmen können wir diesen erlebnisreichen schönen Tag ausklingen lassen!

2. Tag

Uns weckt die aufgehende Sonne und bei einem unglaublich vielfältigen feinen Zmorgä auf der Terrasse am See, beginnen wir gespannt unseren zweiten Tag unserer Chorreise. Bald sitzen alle zufrieden und hoffentlich mehr als weniger ausgeschlafen wieder im Car Richtung Neuenburg.

Neuenburg, die Kantonshauptstadt, liegt auf 430 m.ü.M. Dreiunddreissigtausend Einwohner leben in dieser 999 Jahre alten, direkt an den See grenzenden Stadt. Heute führt uns unsere andere Reiseleiterin, Hedi Wenzler, sehr informativ durch die sonntäglich ruhigen Gässli und wir erfahren viel Spannendes über diesen Ort! Nach einem kurzen Kafihalt teilen wir uns erneut in zwei Gruppen auf. Die einen nehmen den steilen Aufstieg zum Schloss, dem heutigen Regierungssitz, und der schönen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert unter die Füsse. Doch den anderen ist das zu anstrengend und sie übernehmen das Bezahlen der Getränke im Restaurant, bevor sie sich dann gemütlich der Uferpromenade entlang zum Hafen begeben.

Um 12.10 Uhr läuft unser Schiff, die "Yverdon", Richtung Môtier aus und wir geniessen auf "hoher See" einen ausgezeichneten Fisch-Zmittag. Die wunderbare Fahrt ist leider allzu schnell vorbei. Von Môtier am Murtensee aus, wandern die einen auf den Mont Vully. Der Aufstieg ist steil und die Sonne brennt unbarmherzig auf uns herab, was heisst, auf die Zähne beissen! Unterwegs treffen wir auf Höhlen aus dem 1. Weltkrieg, die in den Sandstein geschlagen sind und als Munitionsdepot genutzt wurden. Abenteuergeist befällt uns, als wir, mit Taschenlampen ausgerüstet, die Gänge erforschen. Oben auf dem Mont Vully angekommen, entschädigt uns die tolle Aussicht für die schweisstreibende Kletterpartie! Hier treffen wir auch wieder auf unsere Kolleginnen, die alle flache Wege bevorzugen und sich demzufolge lieber mit dem Car auf den Mont Vully chauffieren liessen! Vor ihrer Abfahrt testete Andrea aber noch die Wassertemperatur im Murtensee und musste feststellen, dass sie den Badeanzug von Käthi doch nicht benötige, da das Wasser doch sehr kalt war. Dann konnte die Auffahrt mit unserem langen Fahrzeug beginnen. Die letzte Passage war sehr eng und Claudia hatte sichtlich Angst, unser Vehikel könnte stecken bleiben! Unser Chauffeur hatte aber alles im Griff und das Wendemanöver auf dem Mont Vully meisterte er mit Bravour. Nach diesem Stress ist natürlich Erholung auf einem der gemütlichen Bänkli angesagt!

Leider läuft uns die Zeit davon und wir müssen auf den Abstieg zu Fuss nach Praz verzichten. Darum fahren nun auch die Wanderfreudigen mit dem Car dorthin!

Die letzte Station unserer Reise ist die Weindegustation im "Cave Bel-Air". Doch da das Wetter so bombastisch ist, dürfen wir den feinen Wein im lauschigen Garten am See probieren! Dazu gibt's süssen und salzigen "Gâteau de Vully". So fein!

Wir degustieren vier Weine und sicher ist für jeden Geschmack etwas dabei! Auf jeden Fall tragen danach ein paar von unseren Frauen schwere Weinkartons zum Car. Der ist ja gross und hat genug Platz! Um 17 Uhr heisst's Abschied nehmen und wir machen uns auf den Heimweg. Auf der vielbefahrenen Autobahn lassen wir die wunderschöne Landschaft des Seelands hinter uns.

Wir erleichtern unserer "schweren" Herzen mit heiteren Liedern aus dem "Bankbüechli", die jedoch nicht immer über alle Zweifel erhaben tönen!! Doch die Hauptsache ist, wir haben alle Spass dabei!

Wir dürfen auf zwei wunderschöne, unvergessliche, spannende, sonnige, warme, lässige, lustige, interessante, malerische und absolut perfekt organisierte Reisetage zurückblicken! Darum auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herliches Dankeschön den beiden Reiseleiterinnen, Claudia Stadelmann und Hedi Wenzler!

Christine Schnyder


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