Besuch des Ballenberg 1998
Mit 25 - 3 Frauen geht's los ab Attikon. In Winterthur treffe ich, zusammen mit Ruth Kreck die bunte, lustige Schar auf Perron 3 an. Da wir gerne etwas "Hoch" angeben, steigen wir im Zug natürlich in den oberen Stock ein. Kaum verplatzt werden wir mit Kaffee und Gipfeli verwöhnt. Super Service! Am Flughafen vorbei musste ich die Augen schliessen, denn ich wäre ja so gerne zum Arbeiten angetreten!! In Zürich trifft auch Heidi, die letzte der - 3 Frauen zu uns. Das Wetter wird sehr schön, nicht zu heiss. In Interlaken wartet das Schiff "MS Brienz" auf uns un eine grosse Überraschung. Kaum sind wir auf dem See, wird ein Apéro von Christine und Bianca, unseren beiden Reiseorganisatorinnen serviert. Super Idee! Die Stimmung ist ausgezeichnet. Herzlichen Dank für Wein + Orangensaft. Und jetzt will ich die herrliche Landschaft geniessen.
Nun packte Doris ihre kurzen Hosen aus dem Rucksack. Das sei in Rezept gegen heisse Beine. Station Giessbach. Wir steigen aus und warten auf die hübsche, romatische Standseilbahn. Der Frauenchor Rickenbach darf vordrängen und zuerst einsteigen. Stolz und nobel steht das Hotel Giessbach auf der Anhöhe und erwartet die nicht weniger noblen Gäste. Die reservierten Tische - sehr schön ausgerichtet - warten auf uns in einer romatischen Jugendstilveranda. Das Mittagessen ist reichhaltig und von nettem Personal serviert. Margrit sieht zwar kaum auf den Tisch hinauf, darum ist ihr halt leider einiges entgangen! Nach dem Essen hatten wir noch ein wenig Zeit um zu plaudern. Genau um 13:45 Uhr ging es dann für 21 Frauen zu Fuss weiter und 4 Frauen entscheiden sich für das Schiff. Das Ziel ist Iseltwald, da treffen wir uns alle wieder, um mit der "MS Brienz" retour nach Interlaken-Ost zu fahren. Die Schifffahrt ist wie im Bilderbuch. Der See mit seinem grünlichen Wasser, umrahmt von den mächtigen Bergen, beeindruckte uns und lässt unsere Herzen höher schlagen. Verständlich, dass die ausgewanderten Berner Heimweh haben. In Interlaken angekommen marschieren wir zum Hotel du Nord und beziehen unsere Zimmer. Mein kleines, heimeliges Einzelzimmer mit angenehm grosser Dusche lädt mich ein zum Ausruhen. Gestärkt nach erholsmem Schlaf darf ich bei Yvonne das vornehme Zimmer und die schöne Aussicht bewundern. Dann gehen wir runter zum Nachtessen. Die erste Gruppe ist noch beim "Diner" und so müssen Friedi, Käthi, Hedi, Yvonne und ich noch ein wenig warten. Es lohnt sich, wir dürfen im Speisesaal Platz nehmen. Wir geniessen es und lassen uns gerne verwöhnen. Anschliessend gehen wir bummeln und nehmen einen Schlummertrunk bevor wir ins Hotel zurückkehren. Nun gute Nacht.
1. Gruppe: Zwei "Taxibüsli" bringen uns zum Festspielhaus, wo wir uns die Tell Freilichspiele ansehen werden. Alle sind gespannt, was uns an diesem Abend erwartet. Mit alten Militär-Wolldecken bepackt nehmen wir die Plätze ein und warten der Dinge, die da kommen. Pünktlich um 19.55 Uhr geht's los. Nach und nach lernen wir die Schauspieler kennen und nachdem wir in der Schule gut aufgepasst haben, können wir die entsprechenden, markanten Sprüche schon zum Voraus zum Besten geben. Erinnert Ihr Euch: "Im Haus muss beginnen was leuchten soll im Vaterland." "Die Axt im Hause erspart den Zimmermann." "Durch diese hohle Gasse..." "Das ist Tell's Geschoss" etc. Alte Schulerinnerungen werden wieder wach. Die Aufführung hat allen sehr gut gefallen. Herzlichen Dank für die gute Idee! Nach diversen Schlummertrunk(s) (Lindenblüten- Hagenbutten- Pfefferminztee), ein wenig ausgekühlt von den Tell-Spielen, beziehen wir unsere schönen Zimmer mit Blick auf die Jungfrau.
2. Tag: Das Frühstück ist um 8 Uhr angesagt. Mehr oder weniger ausgeschlafen geniessen wir das reichhaltige Buffet. Für den 2. Tag ist der Ballenberg angesagt, wo wir an einer sehr interessanten Führung teilnehmen.
Im Hotel Bären, wo wir später das Mittagessen einnehmen, deponieren wir unsere Rucksäcke, damit unsere Gruppe zügig mit unserer Museums-Führerin, Frau Flück, durch den Ballenberg marschieren kann. Als erstes besuchen wir das Madiswilerhaus. Die grosse, rauchige Küche mit den vielen Würsten, die unter dem Dach hängen, machen uns Appetit. Kochen möchten wir nicht in dieser Küche. Nebenan steht der Speicher, welcher immer in versetzter Windrichtung gebaut wird, um bei Feuersbrunst nicht die ganzen Vorräte zu verlieren. Ein schöner französischer Garten steht daneben. Auch ein Schweineauslauf, wo verschiedene Schweine grunzen. Es folgt das grosse Strohdach-Haus aus Oberentfelden AG. Frau Flück erzählt sehr spannend in ihrem Brienzer-Dialekt über unsere Schweizer Vorfahren. Im Eggiwiler Bauernhaus mit den riesigen Veranden wurde einmal im Jahr die Wäsche gewaschen und auf der Veranda getrocknet. Ebenfalls auch die Laubsäcke, auf denen die Leute schliefen. Das Taglöhnerhaus, das wir nachher besichtigen, ist recht armselig ausgestattet. Darauf folgt ein Herren-Bauernhaus mit wunderschöner Holzbauweise, daneben ein üppiger Gemüsegarten. 50 Meter daneben steht das Stöckli und der Speicher. Leider sind schon 2 Stunden unserer Führung vorbei, wir bedanken uns bei Frau Flück und wollen im Hotel Bären unser Mittagessen einnehmen. Der Teller ist reich gefüllt mit Rösti, Speck und Geschnetzeltem mit Apfelstückli, das uns sehr gut schmeckt.
Mit vollen Bäuchen treten wir voller Tatendrank einen weiteren Besuch im Museum an. Nun hat es mittlerweile mehr Leute gegeben, doch wir geniessen den warmen Nachmittag von ganzem Herzen. Nach der interessanten Scherenschnittausstellung, nach dem Kauf von Würsten, Käse und warmem Brot spazieren wir noch durch den Wald und beim Köhler vorbei. Bei der schönen Drogerie decken wir uns mit Tee und Chriesisäckli ein, für die kommende kalte Winterzeit! Schon bald ist es leider Zeit an den Heimweg zu denken. Am Schluss müssen wir uns noch ein wenig aufregen, weil unsere Plätze im Intercity besetzt sind. Doch wir lassen uns doch unsere gute Laune wegen sowas nicht verderben! Glücklich und total zufrieden nach diesen 2 wundervollen Tagen treffen wir im heimischen Bahnhof ein und werden sicher noch lange an die erlebten Stunden denken.
Der Bericht ist von den Sängerinnen geschrieben worden.