Bezirksgesangsfest Wiesendangen 1997

Wettgesangsbericht

Bezirksgesangfest Wiesendangen
Chor: Frauenchor Rickenbach
Dirigentin: Ruth Kreck Kehl
Werk: "Wenn ich die Schwalbe seh", "Schon fliegt die Schwalbe"
Komponist: Petr Eben

Der Chor hat hier zwei schöne Lieder gewählt, die verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten bieten: "Wenn ich die Schwalbe seh" Das Lied lässt zwei grundverschiedene Interpretationen zu: Aennchen hat Angst vor den Anforderungen des neuen Tages? Also sind die Akzente in Zusammenhang mit Tag Aufschreie der Hilflosigkeit, das Cresc.1.und 2.Seite von Angst geprägt und das "meno mosso,con calore" Resignation. Aennchen könnte auch die Nacht gemessen und diese nach Möglichkeit ausdehnen. Das Lied wäre dann von einer verklärten Glückseligkeit aus zu singen und gäbe dem Vortrag einen ganz andern Charakter.
Wie raten dem Chor in diesem Sinne zu experimentieren. Vom Notentext aus war alles in bester Ordnung. Die Melodielinie wird gut ausgesungen, die Einsätze sind locker und präzis. Trotz guter harmonischer Reinheit sank der Chor um einen halben Ton. Im Bereich der Dynamik blieben keine Wünsche offen. "Schon fliegt die Schwalbe" Dieser neckische Liebesstreit wird gut gestaltet. Die 6/8 Motive sind gut zusammengefasst, verbunden mit einer lebendigen Sprache erhält das Lied Tempo, ohne hastig zu wirken.
Bei diesen Lied blieb der Chor im Ton. Leicht getrübt war nur Takt 40 und 41. Die tadellose dynamische Gestaltung trug viel zum ausgezeichneten Gesamteindruck bei. Ein besonderes Lob verdient der harmonisch und klanglich sehr schöne Schluss. Der Chorklang ist vor allem in den getragenen, langsamen Teilen klangvoll und schön. Bei den raschen, temperamentvollen Passagen wird er gerne etwas hart.
Der Chor zeigte mit diesen beiden anspruchsvollen Liedern eine ausgezeichnete Leistung.


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